Neuer Ortsvereinsvorstand nimmt Arbeit auf

21. Januar 2019

Neuwahlen beim SPD-Ortsverein Hochfeld-Deutschhof-Steinberg: Gute Stadtbusverbindungen JA, aber NEIN zu Landesgartenschau und Stadtwald

Der letzte Bus vom Roßmarkt zur Haardt fährt werktags um 20:36, zum Deutschhof um 21:51 und in Richtung Hochfeld um 21:37 Uhr. In der Gegenrichtung fährt vom Haardtberg um 20:41 Uhr der letzte Bus zum Roßmarkt. Die aktuelle Stadtpolitik sorgt für Unbehagen unter den Genossender SPD.

Da der letzte Bus von der Turngemeinde Richtung Roßmarkt bereits um 20:35 Uhr abfuhr, konnten einige SPD-Mitglieder nach der Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Hochfeld-Deutschhof-Steinberg letzten Dienstag ihr Zuhause mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mehr erreichen und waren auf Mitfahrgelegenheiten angewiesen. Nicht nur bei Ex-Stadtrat Georg Wichtermann sorgte der neue Fahrplan der Stadtwerke für Verärgerung. Auf seinen Antrag hin verabschiedeten die Mitglieder einstimmig einen Beschluss, in dem die Stadtwerke aufgefordert werden, eine Rückkehr zum alten Fahrplan zu prüfen und ihr Angebot entsprechend zu verbessern. Man müsse den öffentlichen Nahverkehr attraktiver machen und nicht verschlechtern, war das gemeinsame Credo der Genossen.

Stadtrat Peter Hofmann berichtete, die Stadtwerke stünden der massiven Kritik aus der Bevölkerung durchaus offen gegenüber und wollten Veränderungen beim Fahrplan zumindest andenken. In Schweinfurts größtem SPD-Ortsverein wurde mit Kopfschütteln registriert, dass Millionen in eine Landesgartenschau am völlig falschen Standort mit offenen Händen ausgegeben werden sollen, aber an der Versorgung der Bevölkerung mit öffentlichen Nahverkehr gespart wird. Die anwesenden 21 Mitglieder bekräftigten daher nochmals ihren Ende letzten Jahres gefassten Beschluss. Dieser ist Deckungsgleich mit der Position der SPD-Stadtratsfraktion, die den Bürgern empfiehlt zum Rats- und Bürgerbegehren für einen Landesgartenschau-Dauerpark oder einem „Stadtwäldchen“ mit „2 x Nein“ beides zu verhindern.

Stadtrat Peter Hofmann brachte zusammen mit Stadtrat Dr. Thomas End unter Applaus der Anwesenden die Argumente seiner Partei nochmal knapp auf den Punkt: Dieser Standort zwischen zwei Wohnvierteln und weit entfernt von der Innenstadt sei für die Ausrichtung einer Landesgartenschau gänzlich ungeeignet. Vielmehr werde dadurch zweitens der Stadtentwicklung geschadet, weil zukünftig benötigte Expansionsflächen für I-Campus, I-Factory, Start-Ups und studentisches Wohnen für viele Jahrzehnte, möglicherweise für immer, entzogen würden, denn die Förderstatuten der LGS sehen ein Bauverbot vor. Abschließend bezeichnete es Hofmann als blauäugig von der Stadtratsmehrheit auf die Förderkulisse von fünf Millionen aufzusetzen, wo doch im Ergebnis ein Defizit im zweistelligen Millionenbereich zu befürchten sei, weil Aufbau und Durchführung derselben mindestens 24 Millionen kosten. Ungeeignet sei der Standort auch für einen sogenannten Stadtwald, der besser und klimapolitisch effektiver im Landkreis realisiert werden könnte.

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